Richtig Düngen auf bestellten Feldern

    • Richtig Düngen auf bestellten Feldern

      Servus,
      ich würde hier gerne mal über ein Thema sprechen, das bestimmt viele Interessiert
      aber die wenigsten (inklusive mir) wissen wie es richtig geht.

      Die Rede ist vom "Düngen auf bereits bestellten Feldern".
      Z.B. zu sehen im CnC Gameplay Trailer.

      Worum es mir geht:
      Gibt es eine Technik oder Formel mit der ich die geringste Fruchtzerstörung heraus bekomme?
      Oder liefert mir ein GPS die optimale Bahn?
      Was mach ich wenn ich kein GPS habe? Fahr ich dann einmal außen rum und dann in Bahnen?
      Führt das dann nicht zu unterschiedlich stark gedüngten Flächen?

      Ich habe ein Beispiel aus der Region aus dem ich aber nicht schlau werde.
      Sprich: Ich konnte nicht zu 100% nachvollziehen in welcher Bahn der Bauer das Feld bearbeitet hat. Wo er gewendet hat. etc.
      Z.B. ganz oben auf dem kleinen Acker ist so eine kleine schräge Fahrgasse. Für was? Wo wurde an diesem Feld angefangen?
      Teilweise kommt es mir vor als würde man mehr Zerstörung für andere Sachen in Kauf nehmen. Aber für was?

      Was ich mir hier erhoffe:
      Ich erhoffe mir hier sachliche Antworten auf obige Fragen von Leuten die es wissen
      und weitere Fragen zu diesem Thema.

      BITTE keine Spekulationen wie es gehen könnte, sonst kann man das Forum gleich in CnC Spekulationsforum umbenennen. :P

      Gruß Hofhund
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    • Zu erstmal zu den Unterschiedlich stark gedüngten Flächen, mit Teilbreitensteuerung usw ist das kein Problem und selbst wenn man keine Teilbreiten hat ist das nicht das große Problem.
      Das siehst du, wenn du dir die Luftaufnahme genauer anschaust. Die unterschiedliche Grünfärbung zeigt dir an, wie gut es deinen Pflanzen geht. Und da ist in dem Fall nur ein sehr kleiner Einfluss durch die Fahrspuren. Der effekt der sich überlappenden Fahrspuren geht in der natürlichen Streuung völlig unter.
      Wenn man sehr genau hinguckt kann man es etwas sehen.

      Wie man die geringste fruchtzerstörung rausbekommt? das ist vorallem erfahrungssache wenn man kein GPS hat. Man kann sich auch annähernd mit Mathe etwas behelfen, in dem man versucht so zu fahren, das die Feldbreite ein Ganzzahlig vielfaches der Arbeitsbreite darstellt und man so wenig Wenden wie möglich hat. Also auf einem Feld welches 500m lang ist und 50m Breit immer die 500m lang fahren.
      LG
      Julia

      Es gibt 10 Gruppen von Menschen: Die, die Binär verstehen und die, die es nicht verstehen.
    • Hey,
      Die Klassische Methode beim Anlegen der Fahrgassen ist die Orientierung an den Drillspuren. Die Drillrichtung wird vorgegeben durch die Feldform und Erfahrung des Landwirts. Die meisten Drillen haben Vorauflaufmakierungen, durch die man Die Anlage der Fahrspuren kennzeichnet. Das anlegen dieser und erkennen bedarf ein bisschen Übung und Disziplin.

      Die Variante mit GPS ist im ersten Schritt erstmal gleich zur klassischen Methode. Es kommt hierbei drauf an in wieweit der Landwirt in elektronische Systeme und Schlagkarteien investiert und setzt.

      Die Moderne Methode ist die Berechnung der Fahrgassen durch Assistenssystemen am PC welche anschließend an den Terminal des Rechners vom Schlepper übertragen werden und von diesem über dass GPS-System umgesetzt werden.

      Die Feldgrenze sollte generell als erstes gefahren werden, wenn das Feld nicht vermessen ist, da hier der abstand der Randfahrgasse festgelegt wird, und in dieser wendet man ja ständig.

      Auf die unterschiedlichen Applikationsmengen kann man auch durch Assistenssysteme Minimieren. Z.B. Teilbreitenschaltung.

      Die Fahrgassen haben immer einen gezielten Abstand der durch die Maschinen Festgelegt wird. Angenommen du hast eine 4m Drille, dann werden alle folgenden Geräte ein Vielfaches Davon Besitzen. Und natürlich wenn möglich alle Geräte die gleiche Arbeitsbreite. (Güllefass, Feldspritze, Düngerstreuer)

      Die Gerigste Fruchtzerstörung hast du logischer Weise dann wenn du bezogen auf die Fläche den prozentualen geringsten Fahrgassenanteil hast. Daher sind große Arbeitsbreiten hier zusätzlich zu der Schlagkraft auch in diesem Bereich Vorteilhaft.
      Je weniger Spur, desto mehr Früchte bleiben stehen.

      Du sprichst hier den Bereich Precision Farming an, und solltest dabei bedenken dass jeder Landwirt dieses im anderen Umfang einsetzt und Umsetzt. Vom Oltimer ohne Kartierung bis zum Testbetrieb von Horsch, bei dem alles im kleinsten durchstrukturiuert ist.

      Mehr Fruchtzerstörung aber wofür... Sowohl für den Ökologischen Betrieb als auch für den Konventionellen ist einer der wichtigsten Aspekte, dass eine getägtigte Maßnahme in der Beikrautregulierung einen möglichst hohen und nachhaltigen Effekt hat. Dass bedeutet dass du mit dem Striegel oder der Pflanzenschutzspritze keine Blinden stellen auf der Koppel behalten darfst, da hier Unkrautnester entstehen die im laufe der Vegetation und der Fruchtfolge nicht zu managen sind. Selbiges gilt natürlich auch für andere Applikationen in angepasstem Umfang.
      Weiterer Asspekt ist eine Kosten/Nutzen Frage.

      Soweit denk ich alles beantwortet zu haben.
      Sorry wenn meine Ausführungen ein wenig durcheinander sind.
      Held vom Feld :thumbsup:

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    • Danke euch beiden schonmal für eure Ausführungen.

      Aglaia wrote:

      Das siehst du, wenn du dir die Luftaufnahme genauer anschaust. Die unterschiedliche Grünfärbung zeigt dir an, wie gut es deinen Pflanzen geht.
      Das ist mir ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen.

      Butler wrote:

      Die Fahrgassen haben immer einen gezielten Abstand der durch die Maschinen Festgelegt wird. Angenommen du hast eine 4m Drille, dann werden alle folgenden Geräte ein Vielfaches Davon Besitzen. Und natürlich wenn möglich alle Geräte die gleiche Arbeitsbreite. (Güllefass, Feldspritze, Düngerstreuer)
      Was mache ich dann wenn dies eben nicht passt?
      Das bedeutet dann ich muss warten bis ich genug Geld habe um aufeinander abgestimmte Maschinen zu kaufen. Oder ich muss Maschinen kaufen die in der Breite steuerbar sind. Oder ich muss mit dem Verlust durch die Mehrbreite leben. (Doppelsaat oder Mehrfachdüngung)
      Alles drei bedeutet real sowie ingame einen Verlust. Im ersten Fall durch Zeitverlust und evtl höheren Wartungs- Reparaturkosten. Im zweiten Fall muss ich mehr Geld investieren und im dritten habe ich einen Mehraufwand an Material.

      Butler wrote:

      Du sprichst hier den Bereich Precision Farming an, und solltest dabei bedenken dass jeder Landwirt dieses im anderen Umfang einsetzt und Umsetzt. Vom Oltimer ohne Kartierung bis zum Testbetrieb von Horsch, bei dem alles im kleinsten durchstrukturiuert ist.
      Ja, wir sprechen hier ja von einer Simulation. :)
      Und als ich dieses Bild fand machte ich mir Gedanken was dahinter steckt. Ich erzeuge nochmal eine Ansicht die verdeutlichen soll welche Stellen auf dem Acker mir schleierhaft sind. :D (Siehe unten).
      Ich muss ja nacher entscheiden welche Maschinen und Geräte ich aufgrund der Lage des Ackers überhaupt anschaffen KANN aber das ist OT.

      Butler wrote:

      ...als auch für den Konventionellen ist einer der wichtigsten Aspekte,
      ...Unkrautnester entstehen die im laufe der Vegetation und der Fruchtfolge nicht zu managen sind.
      Was dann quasi heißt: Die Fahrgassen sind gar nicht so problematisch.
      Ich verzichte lieber auf 2m² Frucht um eine Verunreinigung der Ernte durch Unkraut und daraus folgender "Minderwertigkeit" zu vermeiden.

      Wenn man die Enden der kreuzförmigen Ecken anschaut, dann ist der kürzere Stummel ja Fahrzeug vorne.
      (Mit Spritze hinten kann ich nicht bis Feldrand fahren)
      Also ist die Richtung außen wie mit den gelben Pfeilen markiert?! Lustig wirds bei den Innenbahnen.
      Variante 1 (rot):
      Der Bauer kommt von unten und fährt Bahn 1 in östlicher Richtung ab. Wendet zwei mal links und fährt Bahn 2 zurück.
      Jetzt würde ich im Vorgewende zurück fahren weil ja alles schon gespritzt ist. = Zwei mit ? markierte Stellen.
      Variante 2 (blau):
      Der Bauer fährt das gesamte Vorgewende hoch. Biegt in der vorletzen Bahn links ab und fährt das kurze Stück (2) zurück.
      Anschließend fährt er Bahn 1 zu ende und ackert nach unten. Die Fragezeichen sind erklärt aber wären meiner Ansicht nach gar nicht nötig oder?



      Gruß Hofhund
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    • Moin Hofhund
      Hier mal was ich da sehe:
      Der Landwirt fährt genau entgegen der von dir vermuteten Richtung.
      Das sehe ich an den Spuren der Vorderräder in den Ecken. Die laufen beim Rückwärtsfahren entgegen der gewünschten Richtung über die Spuren der Hinterachse.
      Ich ziehe aus den Bildern noch weitere Schlüsse:
      Ich schätze die Arbeitsbreite auf 36m. Die Spritze hat wahrscheinlich eine Lenkung für Spurgetreuen Nachlauf. Diese Funktion wird aber in den Ecken nicht genutzt. Den Düngerstreuer, der ein angebauter Schleuderstreuer zu seien scheint, fährt, wahrscheinlich, ein anderer Fahrer, der es mit dem rückwärts in Ecken fahren nicht so gut drauf hat.
      Angefangen wird Unten Links und die letzte Spur ist die obere Kurze, auch links. Um den kürzesten Weg runter vom Feld zu fahren ist die kleine schräge Spur, die dich so verwirrt, da.
      Ich fahre in Ecken genauso und habe auch so meine "Tricks" um nicht zu viel durch den Bestand zu gurken.
    • Hallo Knecht, ^^
      (darfst bei CnC gerne bei mir als Knecht arbeiten :D :P )
      danke für deine Antwort.
      Nachdem ich nochmal genau hingeschaut habe in der außen Spur, glaub ich du hast Recht.

      Es wurde unten links mit dem Vorgewende angefangen entgegen der gelb eingezeichneten Richtung.
      Danach wurde die rote Abfahrtsroute genommen, ebenfalls unten links beginnend.

      Gruß Hofhund
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    • Also wenn man eins sagen kann , dann das der @Knecht verdammt viel Ahnung hat ! *Hut ab!!!! * :thumbsup:

      Wenn mal in ferner Zukunft der Multiplayer an den Start geht,
      würde ich gern bei dir mal ne Art Weiterbildung zum Thema Feld Bestellen und Bearbeitung machen wollen.

      Deine Tricks und kniffe zu lernen wäre toll und würde mein Spiel stark verbessern!

      Als Gegenleistung würde ich

      Entweder:
      eine ausgemachte Anzahl an Spiel Stunden auf dein MP Spiel aushelfen

      Oder:
      Falls es mal sowas wie ein Externes Konto mod gibt, die Weiterbildung mit ingame Währung vergüten!

      Gruß Linde
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    • Ist hier jedem klar geworden, dass bereits beim säen/drillen die Fahrtrinnen (anscheinend ein bayerischer Ausdruck, woanders heißen die wohl Fahrgassen) durch punktuelles 'Abschalten' der Sämaschine geschaffen werden? Das geht mit GPS - wie oben schon beschrieben - leicht. Ohne geht es auch, weil die Maschine die Anzahl der Wendungen mitzählt und die Rinnen entsprechend berücksichtigt.

      Ihr dürft nicht vergessen, dass die Rinnen 4 - 5 Dünge- bzw. Spritzprozesse aushalten müssen. Würde in den Rinnen doch eine Frucht stehen, würde das Arbeitsgerät bei einem steileren Feld sogar wegrutschen.

      Eine letzte Anmerkung zum Thema Düngemenge: Bei den moderneren Dreschern ist eine permanente Ertragsmessung integriert. Via GPS hat der Landwirt also eine digitale Karte seines Feldes - und weiß dadurch, an welchen Stellen er wie viel Dünger oder Spitzmittel auszubringen hat um einen bestimmten Ertrag zu gewährleisten. Hierzu gibt es sogar eigene Spritzmittelberater (freiberuflich), die der Landwirt bezahlt.

      Gruß vom informierenden Adarius

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    • Hallo Adarius,

      ja, das Thema Reihenabschaltung wurde hier nicht direkt angesprochen, aber ich habe es mir demletzt beim Rad fahren gedacht,
      dass es wohl eine Abschaltung geben muss. Weil sonst irgendwas in komischen Abständen kaputt wäre. :D

      Und danke für den Hinweis auf dem schwierigen Terrain.
      Also noch ein Nachteil außer verlorenem Saatgut.


      GerLinde wrote:

      Falls es mal sowas wie ein Externes Konto mod gibt, die Weiterbildung mit ingame Währung vergüten!
      Da kann man eigentlich schon davon ausgehen! Die Vorraussetzungen mit Spielaccounts wie z.B. in BF wären gegeben.
      Also Geld und/oder andere Sachen von Account zu Account zu überweisen.
      Und wenn, dann wird der Knecht auf meinem Hof angestellt. :P Bekommt ne Stelle als Routenplanermeister. :D


      Gruß Hofhund
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    • @Hofhund hast doch gelesen das er lieber boss sein will und daher wird er deine Jobangebote wohl ausschlagen ;)

      Und @Knecht wie schaut es aus hast dir mal über die weiterbildung von wissbegierigen Gedanken gemacht ? Ich würde so'n Angebot gern in Anspruch nehmen !
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    • Geil...DANKE... :thumbup:

      Du machst dieses Thema zu einer der wenigen sinnvollen.
      Man sieht die Spuren, GPS.
      Ich guck gleich was du sonst noch anbietest. :P

      War es vlt. fast zu nass? Mir scheint du hast beim wenden einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. :D

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    • Und noch ein Video
      Hier seht ihr die automatische Teilbreitenschaltung beim Rauch AGT. Der Streuer hat 6 Teilbreiten. Durch Ein- und Ausschalten der einzelnen Teilbreiten verringert man doppelt behandelte Stellen. Zusätzlich wird bei dieser Maschine das Ein- und Ausschalten von einer GPS- Steuerung automatisiert.
      Der Fendt ist mit Varioguid ausgestattet. Das ist eine automatische, GPS- gesteuerte Lenkung. In diesem Fall sogar mit RTK- Genauigkeit. Das heißt Zentimetergenau und wiederholbar.
      Hier wurde ja schon ganz richtig erklärt, dass die Fahrgassen mit der Drillmaschine durch schließen einzelner Saatreihen angelegt werden. Gedrillt wurde hier auch schon mit dem selben Lenksystem so das ich die Lenkung auch beim Dünger streuen einschalte. Das kann man auch im Video sehen.
      Wir sind zur Zeit so weit, dass wir die Fahrgassen jedes Jahr an genau der selben Stelle auf dem Feld anlegen können. Dafür sind bei uns alle wichtigen Ackerschlepper mit Lenksystem ausgestattet. Und wir haben eine eigene RTK- Station. Diese ist ortsfest und dient so als Referenz. Da die genau Position der RTK- Station unverändert bleibt, kann sie ein genaues Korrektursignal zu den Lenksystemen senden. Das ist sehr wichtig um die Wiederholbarkeit zu gewährleisten.

    • @Knecht sehr nice sachen die du hier reingestellt hast
      Nur eine Frage unter Landwirten zum Thema RTK
      braucht man da nicht immer Blickkontakt?
      ich dachte bis jetzt dass man den rtk sender immer am anfang am feldrand aufstellen muss ?(
      Oder liegt dass daran dass ihr in eurer flachen Gegend einfach immer Blickkontakt habt?
      Wir haben nämlich teilweise, wenn wir auf der Ostseite von unseren "Bergen" (eher Hügel) fahren sogar Probleme mit dem Starfire-Empfang, da die John Deere Satteliten logischerweise über Amerika stationiert sind :rolleyes:
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    • Ich kann es jetzt nicht mit Sicherheit genau sagen, wie es mit RTK ausschaut, da ich das system nicht kenne.

      Aber es höhrt sich für mich nach einem Differential-GPS System an. Da wird an einer bekannten Position ein GPS-Empfänger aufgestellt, welcher seine Position über GPS abfragt und die GPS-Daten mit den eingespeichteren Koordinaten vergleicht. Wenn es nun eine Abweichung von 10m in 30° Nord gibt, wird den Traktoren gesagt, die Signale die sie bekommen sind um 10m in 30° Nördlicher richtung verschoben.

      Dadurch steuern die Traktoren einen kurs an, welcher um 10m auf 210° verschoben ist.

      Ist eine Technik aus der Luftfahrt für automatische Landungen. Da braucht man keine extra Sateliten. Und ist auch von der Signalverfälschung des GPS unabhängig. (Das GPS Signal wird absichtlich Verfälscht) Noch genauer würde es Funktionieren wenn man zusätzlich GLONASS nutzt, aber Empfänger für dieses System sind in Europa und Amerika sehr selten.
      LG
      Julia

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    • @deReutzel
      Blickkontakt zur RTK- Basisstation braucht man nicht... nur Funkempfang.
      Bei uns sitzt das Teil auf der Getreidetrocknung so hat man schon grundsätzlich eine größere Abdeckung.
      Dann ist es ein Gerät von Claas, das auf Grund einer eher unüblichen Funkfrequenz eine bessere Ausbreitung erreicht.
      Und unser Signal wird asymmetrisch abgestrahlt. Das Signal ist in einer Richtung noch in 20 km Entfernung stark genug. In der Entgegengesetzten Richtung reicht es immer noch ca. 10 km weit. Quer dazu nur 3 - 5 km.
      Das ist bei uns Voraussetzung für die Zulassung der Basisstation, weil wir direkt an der Unterelbe liegen in Sichtweite der riesigen Containerschiffe auf dem Weg nach Hamburg. Wir dürfen auf keinen Fall den Seefunk stören.

      @Aglaia
      Ja RTK ist ein Differential- GPS- System.

      Und GLONASS- Empfänger sind nicht so selten. Alle wichtigen Anbieter von GPS- Systemen für Bau- und/oder Landmaschinen bieten Empfänger mit zusätzlichem GLONASS- Empfang an. Wir haben das auf allen unseren Lenksystem (5 Stück, 2 mal Claas, 2 mal Fendt, 1 mal John Deere) drauf.

      GPS- Satelliten sind auch bei uns im flachen Land oft abgeschattet. Durch den zusätzlichen Empfang von GLONASS- Satelliten minimiert man dann das Ausfallrisiko.
    • Also Noch mehr Thema bezogen geht ja fast nimmer ! ;)

      Und vor allem sehr sehr informativ ! Danke an aĺle die hier Posten des ist eine Freude diesen Beitrag einzusaugen ! :D :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      P.s. @Knecht immer schön kippchen an den Lipchen ! :saint: :D
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    • Wow Danke für dieses Fachwissen, über Fahrgassen auf dem Feld.
      Ich werde es in Zukunft auf meinem Virtuelen Hof versuchen umzusetzen und nicht wie bisher einfach irgendwie herum kreuzen. :S

      Zum Düngen, hier war ich der Meinung das teilweise die Landwirte ihren Boden beproben lassen und diese Ergebnisse dann in eine Software eingegeben werden. Diese weiß dann ganz genau über die GPS-Daten der Proben wo wieviel gedüngt werden muss, dies wird dann an das entsprechende Gerät (Feldspritze bzw. Düngerstreuer) übertragen.

      Nochmals Danke und gerne mehr Beiträge deser Art!
    • Nobbi wrote:

      Wow Danke für dieses Fachwissen, über Fahrgassen auf dem Feld.
      Ich werde es in Zukunft auf meinem Virtuelen Hof versuchen umzusetzen und nicht wie bisher einfach irgendwie herum kreuzen. :S

      Zum Düngen, hier war ich der Meinung das teilweise die Landwirte ihren Boden beproben lassen und diese Ergebnisse dann in eine Software eingegeben werden. Diese weiß dann ganz genau über die GPS-Daten der Proben wo wieviel gedüngt werden muss, dies wird dann an das entsprechende Gerät (Feldspritze bzw. Düngerstreuer) übertragen.

      Nochmals Danke und gerne mehr Beiträge deser Art!
      Ja, manchmal wird das tatsächlich so gemacht, einfacher und schneller geht das jedoch heute (zumindest bei Stickstoff-Dünger) mit sogenannten "N-Sensoren" (Elementsymbol von Stickstoff im Periodensystem ist N, daher der Name)
      Diese werden beim Düngen ins Fronthubwerk des Traktors gehängt und gewinnen über Infrarotsensoren Infos zum Grünton der Pflanzen. Daraus werden dann vom Bordcomputer in Echtzeit Rückschlüsse auf den Stickstoffgehalt des Bodens gezogen und die Ausbringmenge des Düngerstreuers wird automatisch so angepasst, dass am Ende auf dem ganzen Acker gleich viel Stickstoff im Boden ist.
      Natürlich kann man auch diese Werte einspeichern und mit denen vom nächsten bzw. vom vorherigen Düngevorgang vergleichen.
      Bodenproben werden allerdings auch, und auf allen Flächen, regelmäßig von einem Amt (ich weiß grad nicht genau welches) genommen, um die Werte zu überprüfen und einer überdüngung vorzubeugen.
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    • 2 kleine Korrekturen zu meinen Vorposter.

      1. Mit Hilfe des N-Sensors werden keine Rückschlüsse auf den N-Gehalt des Bodens gezogen, sondern der Ernährungszustand der Pflanzen als Basis genutzt um in einen vorher festgelegten Intervall die Stickstoffgabe anzupassen. (N Sensoren sind häufig auch auf dem Fahrzeugdach zu finden)
      Im groben gesagt, sind die Pflanzen Dunkelgrün Ernährungszustand gut. Hellgrün Ernährungszustand schlecht. Dementsprechend wird die Stickstoffmenge angepasst. Zusätzlich hinterliegen in dem Programm Ertragskarten, welche im Hintergrund Einfluss nehmen. Es bringt ja nichts eine Teilflache auf hochertrag zu düngen wenn diese garnicht dass Potenzial dafür hat. Eine weitere Hinterlegte Karte ist meist die EM38 (Name kommt vom Sensor) und diese stellt die Bodenzusammensetzung dar. Die Schwankungsbreite innerhalb einer Fläche kann enorm sein.

      2. Bodenbeprobung ist vorgeschrieben. Die Proben werden generell vom Landwirt selber gezogen oder er Beauftragt eine Firma dazu. Die Ämter können und ziehen dazu bei Verdachtsfällen und Routinemäßig Vergleichsproben. Die Art der Probenahme und die Haufigkeit ist vorgeschrieben. Die Beprobung innerhalb eines Jahres ist eher unüblich, da Boden generell träge ist. Eine durchgeführte Maßnahme zur Verbesserung läuft über mehrere Jahre.
      Held vom Feld :thumbsup:

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    • Danke für die Korrekturen, kenne mich auf dem Gebiet wohl doch weniger aus als ich dachte, wobei das ja auch Sachen sind, die man nur weiß wenn man wirklich sehr viel Zeit auf einem Betrieb verbringt und auch teilweise in die Büroarbeit mit einbezogen wird, was bei mir als Abiturient mit einem Onkel der Landwirt ist einfach nicht möglich ist.
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    • Ich wollte Euch mal den YARA N-Sensor zeigen. Leider bekomme ich hier kein Bild hochgeladen. Mal sehen ob es mit Verlinkung zu meinen Google Fotos klappt

      YARA N-Sensor auf Kabinendach Fendt 930. Aktuelles Bild von Freitag
      goo.gl/photos/DJgf7tsp3Spb8kp96

      Auf John Deere 8310 Ein paar Jahre alt
      goo.gl/photos/9sCNyBKSZiXUBBZ86
      goo.gl/photos/pBpLfT8ZtickNky79

      Bedienteil alt. Von dem Neuen habe ich grad kein Bild
      goo.gl/photos/mnKX9LYbEoafSTCf9

      Ich hoffe die Link´s funktionieren
    • Ach @Knecht,

      1. die Links gehen :)
      2. du bist so eine totale Bereicherung...
      3. wenn du die Tage aufm Acker unterwegs bist, mach beim säen oder anderen Arbeiten gerne noch mal Videos oder Bilder.

      Vermutlich bin ich schon zu spät, aber wenn du die Tage nochmal sähen tust,
      dann halt doch ein paar grundlegende Sachen mal fest und ich richt ein neues Thema ein.
      z.B. Säen alle wichtigen Sachen:
      Befüllung wieviel Kg/L
      Tiefeneinstellungen
      Fahrgassenschaltung
      besondere Sachen die man beachten muss

      und andere wichtige Sachen

      Gruß Hofhund
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    • @Knecht Mit nem 900er düngen...
      Bei uns (im Mittelgebirge) würdest du als verrückt gelten wenn du auch nur versuchen würdest bei den momentanen Bedingungen mit sowas schwerem auf den (steilen) Äckern rumzufahren :D
      Aber gut, hier haben auch aus dem gleichen Grund (steile Äcker) alle nur 3-Punkt Streuer, da man mit was angehängtem die Fahrgassen nicht präzise trifft wenn sie quer zum Hang verlaufen (der Streuer würde dann seitlich versetzt zum traktor fahren)
      Das ist auch was worauf man in der Realität achten muss, das ist auch wichtig wenn man z.B. Gülle fährt, ballen presst oder silo lädt, also quasi immer wenn man irgendein angehängtes arbeitsgerät hat
      Da muss man dann gegensteuern, also immer etwas weiter hangaufwärts fahren als die normale Spur

      Hofhund wrote:

      Vermutlich bin ich schon zu spät, aber wenn du die Tage nochmal sähen tust,dann halt doch ein paar grundlegende Sachen mal fest und ich richt ein neues Thema ein.
      z.B. Säen alle wichtigen Sachen:
      Befüllung wieviel Kg/L
      Tiefeneinstellungen
      Fahrgassenschaltung
      besondere Sachen die man beachten muss

      und andere wichtige Sachen

      Gruß Hofhund
      Ich denke mal wenn er öfters sät und sich die Maschine auch selbst einstellt, wovon ich aufgrund seines fundierten wissens bis jetzt ausgehe, dann kann er dir diese Sachen auch so sagen und muss dafür nicht extra rausfahren

      Und meintest du echt "kg/L"?
      Denn das ist eigentlich eine sehr irrelevante Größe, viel wichtiger ist "kg/ha", also die Ausbringmenge, da diese auch bei jeder neuen Frucht fein eingestellt werden muss.
      Standort: Deutschland>Hessen>Wetteraukreis(aber im Herzen Vogelsberger)>Gedern>Wenings

      The post was edited 1 time, last by deReutzel ().

    • Moin,

      nun möchte ich auch mal meinen ersten Beitrag in diesem Forum schreiben.
      Schade, dass ich dieses Thema nicht schon früher entdeckt habe.

      @Hofhund Vielen Dank für die Erststellung dieses Themas. Hat mich (als ausschließlich virtuellen Bauern) auch immer schon interessiert, wie Fahrgassen erstellt werden bzw. das optimale Planen und Anlegen von Fahrgassen geschieht. Jedes mal, wenn ich an Feldern vorbeifahre, gucke ich nach dem Verlauf der Fahrgassen, wie wohl der Bauer beim Pflügen/Grubbern/Säen/Düngen übers Feld gefahren ist oder wo das Vorgewende ist, etc...

      @Knecht Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und Videos!

      Dass man es mit GPS und automatischer Teilbreitenschaltung machen kann, hatte ich mir schon gedacht.
      Ich bin noch etwas neugierig.
      Was macht der Bauer der diese Geräte nicht hat? Muss man die Fahrgassen dann immer beim Drillen/Säen anlegen?
      Kann man bei jeder Sähmaschne/Drille Reihenabschaltung vornehmen bzw. haben alle eine Vorlaufmarkierung (Vorlaufmarkierung=Spurreißer?)?
      Und wenn nicht, und man die Fahrgassen tatsächlich "einfahren" muss, verlässt man sich dann auf Augenmaß?

      Vielen Dank im Voraus :)
    • Hallo Leksi,

      Fahrgassen werden eigentlich immer mit beim Sähen angelegt, ist die einfachste Vorgehensweise. Zudem ist dass anschließende befahren angenehmer wenn Bearbeitungsrichtung und spurrichtung gleich sind. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

      Naja es kann jede Maschine bei der diese Funktion eingebaut ist, wenn man sich die Prospekte der Hersteller ansieht, erkennt man häufig dass dies als Option angeboten wird. Kostet halt Geld.

      Spuranreißer ist nich gleichzusetzen mit Vorauflaufmakierung.
      Vorauflaufmakierung zeichnet auf dem Boden die Fahrgassen ein. Spuranreißer zeichnen bei jeder drillspur die nachfolgende Spur ein. Wenn man kein Spurassi hat fährt man nach dieser Markierung um genau Anschluss zu drillen/sähen.
      Held vom Feld :thumbsup:

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